Montag, 28. Oktober 2013

Die Sippschaft

Zu Barack Hussein, dem Tyrannen, schlichen
Verräter, den Colt im Gewande:
Die schlugen die Häscher in Bande,
Was wolltet ihr mit den Waffen? spricht!
Entgegnet ihnen finster der Wüterich.
Den Staat vom Tyrannen befreien!
Das sollst ihr in der Hölle bereuen.


Sie sagen wir sind, zu sterben bereit
Und bitten nicht um unser Leben:
Doch wollt ihr Gnade uns geben,
so gebt uns noch etwas Zeit,
Bis wir die Welt von dem Chaos befreit;
ein Teil bleibt hier, um zu Bürgen,
So magst du, entrinnen wir, sie erwürgen.


Da lächelt Barack Hussein mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
Drei Monat will ich euch schenken;
Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Zeit,
Eh' ihr zurück mir gegeben seid,
So müssen sie statt eurer erblassen,
Doch euch ist die Strafe erlassen.

 
Und sie kommen zu den Freunden: zu Hussein gebeugt,
Dass wir in der Hölle mit dem Leben
Bezahlen für das frevelnde Streben.
Doch wollt ihr uns gönnen drei Monat Zeit,
Bis wir die Welt von der Elite befreit;
So bleibt dem Barack Hussein zum Pfande,
Bis wir kommen und lösen die Bande.


Und schweigend umarmen sich Freund um Freund
Und liefern sich aus dem Tyrannen;
Die anderen ziehen von dannen.
Und ehe drei Monat vergeh´n,
Lösten sie das Chaos der Welt,
Eilen heim mit sorgenden Seelen,
Damit sie die Frist nicht verfehlen.

 
Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und sie kommen ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel herab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Dem Gewölbes krachenden Bogen.


Und trostlos irren sie an Ufers Rand:
Wie weit sie auch spähen und blicken
Und die Stimmen, die rufend, sie schicken.
Da kommt kein Boot vom sichern Strand,
Die, sie setzten an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.


Sie sinken ans Ufer und weinen und fleh´n,
Die Hände zum Herrscher der Welt erhoben:
O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und wir können die Stadt nicht erreichen,
So müssen die Freunde erbleichen.


Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde verrinnet.
Da treibt sie die Angst, da fassen sie Mut
Und stürzen hinein in die brausende Flut
Und teilen mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

 
Und gewinnen das Ufer und eilen fort
Und danken dem rettenden Gotte;
Da stürzet die raubende Rotte (Hooligans)
Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad sie versperren, und schnaubend vor Mord
Und hemmen die Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.


Was wollt ihr? rufen sie vor Schrecken bleich, 
Wir haben nichts als unser Leben,
Das müssen wir Barack Hussein geben!
Und sie entreißen die Keule dem nächsten gleich:
Um der Freunde willen erbarmet euch!
Und drei mit gewaltigen Streichen
Erlegen sie, die andern entweichen.

 
Und die Sonne versendet glühenden Brand,
Und von der unendlichen Mühe
Ermattet sinken die Knie.
O hast du uns gnädig aus Räubershand,
Aus dem Strom uns gerettet ans heilige Land,
Und sollen wir hier verschmachtend verderben,
Und die Freunde, die liebenden, sterben!


Und horch! da sprudelt es silberhell,
Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
Und still verharren sie, um zu lauschen;
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
Und freudig bücken sie sich nieder
Und erfrischen die brennenden Glieder.

 
Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
Und malt auf den glänzenden Matten
Der Bäume gigantische Schatten;
Und zwei Wanderer sehen sie die Straße ziehn,
Wollen eilenden Laufes vorüber fliehn,
Da hören sie die Worte wie sie sagen:
jetzt werden sie in die Hölle gejagen.


Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
Sie jagen die Sorgen Qualen;
Da schimmern in Abendrots Strahlen
Von ferne die Zinnen vom Weißen Haus,
Und entgegen kommt ihnen McCain,
Des Hauses redlicher Hüter,
Der erkennet entsetzt die Gebieter:


Zurück! ihr rettet die Freunde nicht mehr,
So rennt um das eigene Leben!
Den Tod erleiden sie eben.
Von Stunde zu Stunde warteten wir
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihnen konnte der mutige Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben.


Und ist es zu spät, und können wir nicht, 
Als Retter, willkommen erscheinen,
So soll uns der Tod mit ihnen vereinen.
Das rührt dem blutigen Tyrann nicht,
Daß die Freunde den Freunden gebrochen die Pflicht,
Er schlachtete der Opfer viele
Und glaubt nur an Hass und die Lüge!

 
Und die Sonne geht unter, da steh´n sie am Tor,
Und die Hölle hat sich schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet;
An die Pfosten geseilt, draußen vorm Tor
Da zertrennen sie gewaltig den dichten Chor:
Uns, ihr Mörder, rufen sie, erwürget!
Wir sind hier, für die wir gebürget!


Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich alle
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Augen tränenleer,
Und zu Hussein bringt man die Wundermär';
Der fühlt kein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen,


Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: Es ist euch gelungen,
Ich hab mit dem Herze gerungen;
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmt den Rest der Genossen an:
Aber ich, ich lasse bitten,
erschießt den zweiten, den vierten, den dritten!

Friedrich Schiller und R. Marty

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